“O² - Sauerstoff für Medien: die Mafia bedroht mehr als 70 italienische Journalisten

Im vergangenen Jahr wurden mehr als 70 Journalisten und Reporter in Italien von der Mafia bei ihrer Arbeit bedroht, u. a. mit anonymen Drohanrufen, juristischen Verfahren oder mit Briefen mit Patronenhülsen.
Das geht aus dem Jahresbericht "O2 - Sauerstoff für Medien" hervor, der jetzt in deutscher Fassung vorliegt. Das Goethe-Institut Rom hat die Übersetzung aus dem Italienischen finanziert.
"O2 Ossigeno per l'informazione" ist eigentlich der Kontrollorgan des italienischen Journalistenverbands FNSI zur Analyse und Dokumentation des Phänomens der Bedrohung von Journalisten sowie der gewaltsamen Unterdrückung von Informationen. Diese Einrichtung gibt jedes Jahr einen Bericht heraus, unter Mitwirkung der Vereinigungen Articolo 21, Liberainformazione und UNCI (Unione Nazionale Cronisti Italiani), um die immer wachsende Bedrohung und Einschüchterung zu dokumentieren, denen sich die italienischen Journalisten in ihrer täglichen Arbeit ausgesetzt sehen.

“Das, was in Italien passiert, passiert nicht nur in Italien. Deshalb ist die Übersetzung des Berichtes wichtig“, erklärte Alberto Spampinato, Journalist und Gründer des seit 2009 erscheinenden “O² -Sauerstoff für Medien“ am Dienstagabend im Goethe-Institut Rom.
Die Finanzierung dieser Übersetzung ist ein weiteres Zeugnis des Engagements des Goethe Instituts auf der Seite der Antimafiaassoziationen im Kampf gegen die italienische organisierte Kriminalität.
Zu diesem Thema, möchten wir erneut darauf hinweisen, dass das Goethe Institut Rom gerade in diesen Tagen (vom 12. April bis zum 31. Mai 2011) eine Veranstaltungsreihe organisiert, in der Personen und Organisationen im Zentrum stehen, die sich in ihrem täglichen Leben der Mafia entgegenstellen: Journalisten, Künstler, Ermittler, Staatsanwälte und Vertreter der Zivilgesellschaft aus Italien und Deutschland.

Der Bericht über die bedrohten Journalisten wurde am Dienstag 19. April im Auditorium des Goethe-Instituts Rom präsentiert. An der Diskussion haben Roberto Natale, Präsident der Federazione Nazionale della Stampa (FNSI), Alberto Spampinato, Initiator und Herausgeber des oben erwähnten Berichts, Karl Hoffmann, Auslandskorrespondent für die ARD und Vertreter von Journalisten helfen Journalisten e.V., und die deutsche Journalistin Petra Reski teilgenommen.

Hier kann man die deutsche Fassung des Berichts als .pdf-Datei downloaden.

Link zur Webseite der Veranstaltungsreihe des Goethe Instituts "Die Verantwortung der Helden: Kampf gegen die Mafia"