venerdì 25 maggio 2012

„Italien im Wandel: Der Beitrag der Zivilgesellschaft zur Bekämpfung der Mafia in Italien und Europa“


Internationale Konferenz, Lesung der Autorin Petra Reski, Deutschlandpremiere des Dokumentarfilms „Adieu“ und Theateraufführung am Arbeitsbereich Italienisch in Germersheim
Anlässlich des 20. Jahrestags der Ermordung der italienischen Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino durch die Mafia organisiert der Arbeitsbereich Italienisch des Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Standort Germersheim vom 4. bis zum 12. Juni 2012 mehrere öffentliche Veranstaltungen zum Thema „Der Beitrag der Zivilgesellschaft zur Bekämpfung der Mafia in Italien und Europa“. Ziel ist die Sensibilisierung der deutschen Öffentlichkeit für die europaweite Bekämpfung der organisierten Kriminalität durch zivilgesellschaftliche Vereine und Initiativen.
Den Auftakt macht am Montag, 4. Juni 2012, eine internationale Konferenz mit Vertretern aus Politik (Laura Garavini, Abgeordnete im Antimafia-Ausschuss des italienischen Parlaments), Nichtregierungsorganisationen (Mafia? Nein, Danke! e.V., Libera Terra, Addiopizzo, Museo della 'Ndrangheta) und Strafverfolgungsbehörden (Bernd Finger, Landeskriminalamt Berlin). Im Anschluss findet die Preisverleihung des Schreibwettbewerbs der Zeitschrift ADESSO zum Thema „Für eine Zukunft ohne Mafia“ statt. Am Nachmittag können die aktiven Teilnehmer der Konferenz in Interview-Workshops zu ihrer Arbeit befragt werden. Am Abend wird die  Journalistin und Buchautorin Petra Reski aus ihrer Reportage „Von Kamen nach Corleone“ lesen.
Am Dienstag, 5. Juni 2012, findet die Deutschlandpremiere des Dokumentarfilms „Adi-eu“ von Alberto Castiglione statt. Der von Studierenden des FTSK untertitelte Film wird zweimal gezeigt: am Vormittag in Germersheim, am Abend in Speyer.
Zum Abschluss der Reihe präsentiert die italienische Theatergruppe des Germersheimer Fachbereichs am Dienstag, 12. Juni 2012, ihr neuestes Stück „Um nicht zu vergessen. In Erinnerung an Giovanni Falcone, Paolo Borsellino, Peppino Impastato und Rita Atria“. Das italienische Stück wird mit deutschen Obertiteln aufgeführt. Die Regie führt Michelangelo Ragni.
Alle Veranstaltungen werden von den Studierenden des Faches Italienisch im Rahmen eines Lehrprojektes organisiert und koordiniert, mit dem Ziel, ihre Eigeninitiative sowie ihre Fachkompetenzen im Bereich der kulturellen Mediation, der Übersetzung, des Dolmetschens und der Organisation von Veranstaltungen zu fördern. Zudem sind diese nicht nur zentrale Themen in den einzelnen Studienabschnitten während des Studiums an dieser Fakultät, sondern machen die Veranstaltungsreihe in ihrer Art einmalig, weshalb sie als innovatives Lehrprojekt vom Gutenberg Lehrkolleg finanziert wird.
Das Konferenzprogramm ist online unter www.italien-im-wandel.de verfügbar.
Alle Veranstaltungen sind zweisprachig Deutsch/Italienisch.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Veranstaltungsreihe ist in Zusammenarbeit mit Mafia? Nein, Danke! e.V. und dem Freundeskreis Speyer-Ravenna organisiert.

Kontakt und weitere Informationen:
Arbeitsbereich Italienisch
Abteilung für französische und italienische Sprache und Kultur
Fachbereich 06: Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
An der Hochschule 2
D 76726 Germersheim
E-Mail: info@italien-im-wandel.de
www.italien-im-wandel.de

domenica 6 maggio 2012

Schreibwettbewerb „Für eine Zukunft ohne Mafia“: Einsendeschluss jetzt bis zum 25. Mai! - Concorso di scrittura “Per un futuro senza mafie”: Termine prorogato al 25 maggio!


Im Rahmen der internationalen Konferenz „Italien im Wandel: Der Beitrag der Zivigesellschaft im Kampf gegen die Mafia“ hat das Fach Italienisch des Fachbereiches Translations-, Sprach- und Kultur-wissenschaft (FTSK) in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift ADESSO einen Schreibwettbewerb mit dem Titel „Für eine Zukunft ohne Mafia“ organisiert.
An diesem Wettbewerb kann jeder teilnehmen. Auf die Autoren der besten Texte auf Italienisch (sei es ein Aufsatz, ein Artikel, eine Erzählung oder ein Gedicht), die 1500 Wörter nicht überschreiten dürfen, wartet als Preis eine Box mit italienischen Büchern, DVDs und einem Abonnement von ADESSO sowie die Teilnahme an der Preisverleihung, die am 4. Juni 2012 in Germersheim stattfindet. Es sind zwei erste Preise vorgesehen: einer für italienische Muttersprachler und einer für Nichtmuttersprachler.
Der Schreibwettbewerb ist kostenlos, es gibt keine Teilnahmebeschränkungen bezüglich Alter oder Nationalität. Die Texte müssen auf Italienisch und neu bzw. unveröffentlicht sein. Auch Gruppenarbeiten sind zugelassen. Die Texte der Gewinner werden sowohl auf der Website des FTSK als auch auf der Homepage von ADESSO veröffentlicht.
Schicken Sie Ihren Text und das ausgefüllte Anmeldeformular bis zum 25. Mai 2012 einfach an die folgende E-Mail-Adresse: info@europa-ohne-mafia.de.
Für die komplette Ausschreibung und das Anmeldeformular (auf Italienisch) clicken Sie hier.

Nell’ambito della Conferenza internazionale "L'Italia che cambia: il contributo della società civile nella lotta alle mafie", in collaborazione con la rivista Adesso, il Dipartimento d'italiano del Fachbereiches Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) dell’Università di Mainz bandisce un concorso di scrittura dal titolo “Per un futuro senza mafie”.
Il concorso è aperto a tutti: gli autori del migliore scritto in italiano di massimo 1500 parole (tema, articolo, racconto o poesia) vinceranno un cofanetto di libri e DVD in italiano, un abbonamento alla rivista Adesso e potranno partecipare alla premiazione che si terrà lunedì 4 Giugno 2012 a Germersheim. Sono previsti due primi premi: uno per partecipanti di madrelingua italiana e uno per partecipanti non madrelingua.
Il concorso è gratuito, non vi sono limiti di età o nazionalità, i testi devono essere in lingua italiana e inediti. Sono ammesse al concorso anche opere di gruppo. Le opere vincitrici verranno pubblicate sulla pagina web dell’Università e sul sito della rivista Adesso. I lavori andranno inviati per e-mail insieme al modulo di partecipazione entro e non oltre le ore 24 di venerdì 25 maggio 2012 al seguente indirizzo info@europa-ohne-mafia.de.
Il bando completo e il modulo di partecipazione sono disponibili cliccando  qui.

venerdì 4 maggio 2012

Der Dokumentarfilm "Adieu" von Alberto Castiglione wird auf Arte vorgestellt - Samstag 5. Mai 17.30 Uhr

Filmemacher Alberto Castiglione
Filmemacher Alberto Castiglione
Am kommenden Samstag, dem 5. Mai läuft um 17.30 Uhr auf Arte in der Sendung Metropolis ein Beitrag von Stefanie Appel über den Regisseur Alberto Castiglione und seinen letzten Dokumentarfilm "Adieu".
Der Dokumentarfilm wurde von einer Gruppe von StudentInnen des Arbeitsbereichs Italienisch des FTSK in Germersheim (Uni Mainz) im Rahmen des Projekts "Italien im Wandel" übersetzt und untertitelt und wird Anfang Juni in Berlin, Frankfurt, Germersheim und Speyer vorgeführt.
Die Sendung auf Arte wird am Montag 7. Mai wiederholt und ist ab Sonntag auch sieben Tage online zu sehen.
 
Hier folgt die Ankündigung des Beitrags, die heute auf der Webseite von Arte veröffentlicht wurde.


Der Kampf geht weiter - Warum die Morde an den Mafiajägern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino Italien immer noch bewegen

Samstag, 5. Mai 2012, um 17.30 Uhr (WH am 7. 5. 2012 um 23.50 Uhr)

Es war wie ein „9/11“ Italiens: Viele Italiener können sich heute noch erinnern, wo sie gerade waren, als die beiden Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino in die Luft gesprengt wurden. Der eine – Falcone - mit 500 Kilo Sprengstoff auf der Autobahn kurz vor Palermo im Mai vor genau 20 Jahren. Der andere – Borsellino - drei Monate später vor seiner Haustür in Palermo.
Beide sind bis heute die Ikonen des Kampfs gegen die Mafia. Das Team Falcone/Borsellino bedeutete eine Wende für die Justiz in der ganzen Welt, denn sie behandelte die Verbrechen der Mafia nicht mehr nur als Sicherheitsfrage, sondern als Teil des internationalen Wirtschaftssystems. Vielleicht wurde ihnen genau das zum Verhängnis. Denn bis heute fragt man sich: Wer waren die wirklichen Auftraggeber der Attentate? War die Mafia nur Handlanger? Die Prozesse laufen bis heute in Sizilien.
Der 20. Jahrestag der Morde rührt die italienische Gesellschaft. Der sizilianische Dokumentarfilmer Alberto Castiglione hat in seinem Film „Adieu“, den er zum Großteil mit der legendären Fotografin Letizia Battaglia gedreht hat und der demnächst Deutschland-Premiere hat, hingegen kaum noch Hoffnung für die Mafia-Bekämpfung in seiner Heimat Palermo. Und zwei Journalisten aus Bologna legen anlässlich des 20. Jahrestages der Attentate an Falcone und Borsellino einen Roman vor, der einen „erschütternden Blick hinter die Kulissen“ Italiens verspricht, einem Staat, der - so die Autoren - „auf Lügen und Schweigen basiert“.
Ein Thema, das längst kein rein sizilianisches ist. Immerhin ging Paolo Borsellinos letztes Telefonat, am Tag vor seiner Ermordung, zum BKA nach Wiesbaden.

Buch:
Bleiernes Schweigen
Patrick Fogli, Ferruccio Pinotti
Aufbau Verlag
ISBN 978-3351033873
22,99 €

"Adieu"
Ein Dokumentarfilm von Alberto Castiglione
Aufführungen in Deutschland:
3.6., BERLIN, Kino Babylon, 16 Uhr
4.6., FRANKFURT, Kino Orfeos Erben, 20.15 Uhr
5.6., GERMERSHEIM im Rahmen der Internationalen Konferenz der Uni Mainz "Italien im Wandel"

 Autorin: Stefanie Appel

giovedì 3 maggio 2012

Memoria e teatro - Studenti contro le mafie

Martedì 12 giugno 2012, alle ore 19.00, nel Theaterkeller del Campus di Germersheim, nell’ambito del Progetto didattico sul contributo della società civile nella lotta alle mafie, il Gruppo teatrale italiano del Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) dell’Università di Mainz presenta lo spettacolo: “Per non dimenticare”, per la regia di Michelangelo Ragni, basato su testimonianze e materiali sulla storia del movimento antimafia. In particolare il recital si concentra sulle figure di due giovani - Peppino Impastato e Rita Atria - che, ognuno con le proprie specificità e da situazioni e motivazioni diverse, hanno cercato di reagire alla logica spietata della violenza mafiosa. Lo spettacolo contiene anche alcuni spezzoni tratti da interviste ai magistrati Falcone e Borsellino, in concomitanza con il ventennale della loro uccisione.
Per rendere accessibile lo spettacolo ad un pubblico più vasto, esso sarà realizzato con sopratitolazione in tedesco.
Lo spettacolo si compone di brani tratti dal diario di Rita Atria, da poesie di Peppino Impastato, da alcune pagine tratte dalla sceneggiatura del film "I cento passi" di M. Tullio Giordana, Claudio G. Fava, Monica Zappelli e da "Il paese della vergogna di D. Biacchessi.

Qui di seguito la testimonianza di uno dei giovani attori del Gruppo Teatrale Italiano.



Per non dimenticare

Per non dimenticare. È questa la determinazione di alcuni studenti del Dipartimento d’Italiano del FTSK di Germersheim che si sono riuniti per realizzare un progetto teatrale davvero speciale.
Il desiderio è anzitutto quello di parlare. Parlare delle mafie e parlarne ad alta voce. Parlarne per far sì che ne possa nascere un dialogo comune. Le mafie? Chi non ne ha mai sentito parlare? C’è chi ha visto i celebri film con Al Pacino e Marlon Brando e c’è chi ne sa anche qualcosa in più.
Questa non è certo la messa in scena di un vecchio lavoro teatrale che i giovani d’oggi oramai hanno dimenticato né una prima apparizione in palcoscenico di alcune delle future star di Hollywood. È semplicemente teatro. Un teatro immediato che racconta la realtà. Una realtà che molti di noi non conoscono e che pur ci accompagna.
Le mafie sono organizzazioni criminali che ormai non si limitano più ad esercitare il loro potere sull’Italia, ma che da anni  rappresentano un problema grave in altri paesi europei. La violenza e il potere delle mafie si manifestano non solo nel far pagare ai commercianti il pizzo, nelle terribili guerre tra cosche, nella rete di traffici di stupefacenti e di rifiuti tossici (ecomafie), ma anche nella nuova mafia che applica i suoi metodi sporchi all’economia facendo crescere sempre di più i propri profitti.
Ma non dimenticare significa più di tutto ciò. Prima di tutto vogliamo ricordare. Vogliamo tenere alta la memoria di grandi personaggi come i magistrati Paolo Borsellino e Giovanni Falcone, come Peppino Impastato e Rita Atria che, con la loro determinazione e con tutto il loro coraggio hanno dato il proprio contributo, ognuno a proprio modo, nella durissima lotta contro la mafia sacrificando la propria vita. Ciò che vogliamo esprimere è però anche la speranza. La speranza che ci viene data dai successi di tante organizzazioni italiane che da anni si oppongono alle mafie. Ci riferiamo, tra l’altro, ad associazioni come “Addiopizzo” e “Libera Terra”, che d’altronde saranno anche i nostri ospiti durante la settimana di eventi che accompagneranno la nostra rappresentazione. Siamo sicuri che in questo modo saremo anche noi in grado di dare il nostro piccolo contributo alla lotta contro queste organizzazioni che sono diventate un problema serio anche al di fuori dell’Italia. Basta ricordare gli omicidi commessi a Duisburg nel 2007.
A questo punto bisogna parlare anche delle possibilità che questo progetto ha offerto ai suoi giovani partecipanti. L’idea di voler realizzare un progetto teatrale di questo genere può sembrare difficile a chi non studia italiano o a chi non dispone di una certa esperienza nel parlare la nostra lingua. In realtà non è mai stato un problema, anche perché la conformazione del gruppo (oltre al docente Gabriele Lenzi e al regista Michelangelo Ragni ci sono soltanto due madre lingua) ha reso necessaria la traduzione del copione. La buona atmosfera all’interno del gruppo ha permesso che fin dall’inizio si potessero definire chiaramente le misure da prendere per la realizzazione del progetto: prima di tutto tradurre e/o sopratitolare la rappresentazione. Ciò mirava anche a rendere accessibile il nostro spettacolo ad un pubblico non italofono, la cui presenza è indispensabile per la diffusione del messaggio che volevamo esprimere.
“Il partecipare a questo progetto per me non significa soltanto poter aiutare a fare un passo avanti nella lotta contro le crudeltà commesse dalle mafie, ma mi permette anche di migliorare  continuamente le mie conoscenze di italiano e di imparare molte cose sull’Italia e sulla mentalità della gente. Sono contenta che alla fine siamo riusciti persino ad aprire il nostro teatro anche a chi non sa parlare la lingua.” Questa è la sintesi di Veronika a cui non bisogna aggiungere altro.
Adesso tocca a voi: venite numerosi/e! Perché la fine delle mafie è già cominciata, e se diamo tutti una mano, le mafie di oggi saranno la storia di ieri!

Daniele Tucciarone

Theater und Erinnerung - Studenten gegen die Mafia

Giovanni Falcone e Paolo Borsellino
Im Rahmen des Lehrprojektes „Italien im Wandel. Der Beitrag der Zivilgesellschaft zur Bekämpfung der Mafia in Italien und Europa“ führt die Theatergruppe des Fachs Italienisch am Fachbereich für Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Universität Mainz in Germersheim am Dienstag, den 12. Juni 2012, um 19Uhr im Theaterkeller des Campus Germersheim das Theaterstück „Per non dimenticare – Um nicht zu vergessen“ auf.
Unter der Regie von Michelangelo Ragni und auf  Material über die Geschichte der Antimafia-Bewegung basierend, konzentriert sich das Stück insbesondere auf zwei sehr junge Charaktere, nämlich Peppino Impastato und Rita Atria, die –jeder auf seine eigene Art und Weise und aus den unterschiedlichsten Beweggründen heraus – etwas gegen die gnadenlose Vorgehensweise der Mafia zu unternehmen versuchten.
Außerdem enthält die Aufführung Auszüge aus mehreren Interviews mit den beiden Staatsanwälten Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, die vor genau 20 Jahren (1992) durch die Mafia ermordet wurden. Um ein breiteres Publikum zu erreichen und auf das Thema Mafia in Europa aufmerksam zu machen, wird das Theaterstück mit deutschen Übertiteln aufgeführt.

Im Folgenden veröffentlichen wir den Bericht von Daniele Tucciarone, einem Schauspieler der "Gruppo Teatrale Italiano" über das Theaterstück.


M wie...
mithelfen im Kampf gegen die Mafia!

Text von Daniele Tucciarone

 Per non dimenticare – Um nicht zu vergessen: das ist das Credo der jungen Leute, die sich unter der Leitung Herrn Lenzis und unter der Regie von Michelangelo Ragni jeden Mittwoch um 18 Uhr versammeln. Eine Theatergruppe? Nein, unser Auftrag ist ein besonderer. Wir wollen über die Mafia sprechen. Und zwar mit euch allen! Mafia, davon hat jeder schon einmal gehört. Manche zumindest in den berühmten Filmen mit Marlon Brando und Al Pacino, andere mehr.
Unser Stück soll weder ein Beweis der schauspielerischen Künste junger Germersheimer Studentinnen und Studenten sein, noch eine Neuaufführung eines von manchen längst vergessenen Literaturklassikers. Es ist gelebtes Theater. Denn es ist die Realität, auf die wir aufmerksam machen wollen.
Die Mafia ist eine kriminelle Organisation, mit der Italien und seit einigen Jahren auch andere europäische Länder noch immer zu kämpfen haben. Händler müssen „Schutzgeld“ an die Mafia zahlen, blutige Bandenkriege füllen die Titelseiten der großen Tageszeitungen des Landes, ein weltweites Netz von Drogenschmugglern macht immer größeren Umsatz, und in ganz Europa hat sich eine neue Mafia etabliert, die Wirtschaftskriminalität betreibt und Geld investiert.
Mit unserem Stück wollen wir das Andenken an couragierte Menschen wie Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, Peppino Impastato und Rita Atria wach halten, die auf verschiedene Weise einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen die Mafia geleistet haben und ihr Leben dafür aufopferten. Im Stück ist aber auch Platz für die ermutigenden Erfolge der vielen Antimafia-Vereine, die in den letzten Jahren in Italien und Europa entstanden sind. Wir sagen dem Schutzgeld endgültig adieu: „Addio pizzo!“ So leisten wir in Zusammenarbeit mit Organisationen wie eben Addiopizzo oder Libera Terra, deren junge Mitglieder übrigens im Rahmen der Aufführung im Juni 2012 in Germersheim zu Gast sein werden, unseren Beitrag nicht nur für ein freies Italien, sondern zur Lösung eines längst auch außerhalb Italiens zum ernsthaften Problem gewordenen Phänomens. Dies beweisen nicht zuletzt die Mafiamorde von Duisburg 2007.
Dass das Theaterstück auf Italienisch aufgeführt werden soll, mag für manchen abschreckend klingen. Doch das ist es nicht. Im Gegenteil: bis auf Herrn Lenzi selbst und zwei weitere Mitglieder sind keine Muttersprachler in der Gruppe. Entsprechend bestand die Arbeit der Gruppe in den ersten Wochen darin, den Text zu übersetzen. Doch dank des unbestreitbaren Talents der Jungübersetzerinnen- und übersetzer sowie durch den ein oder anderen bescheidenen Tipp Herrn Lenzis oder der Muttersprachler stellte dies für uns keine Hürde dar. Mehr noch: von Anfang an waren wir uns alle einig, dass das Stück bei der Aufführung übersetzt oder verdolmetscht werden soll, um unsere Botschaft auch dem nicht italienischsprachigen Publikum zugänglich zu machen.
Und auch wenn es so manche Anstrengung bedeutete, sich den Text Satz für Satz mühsam zu erarbeiten, kann mit Sicherheit gesagt werden, dass jeder einzelne Spaß an dem Projekt gefunden hat. Denn die Teilnahme an der Theatergruppe bietet nicht nur die Möglichkeit, sich für etwas Gutes und Wichtiges wie den Kampf gegen die Verbrechen der Mafia zu engagieren sondern erlaubt es auch, seine Sprachkenntnisse in authentischen Sprechsituationen zu verbessern, und darüber hinaus, viel über italienische Kultur und Mentalität zu lernen. So sagt Veronika etwa: „Ich bin begeistert, dass man sogar als Anfänger dort mitmachen kann und die Sprache nicht schon perfekt beherrschen muss. Die Gruppe hilft mir beim Italienischlernen, weil ich dort viel spreche und lerne, richtig zu betonen. Jeder kann sich einbringen und eigene Vorschläge für die Gestaltung des Stückes bringen. Und letztendlich haben wir das Stück sogar übersetzt, damit nicht nur Italienisch-Studierende es sich anschauen können. Jeder kann sich einbringen und eigene Vorschläge für die Gestaltung des Stückes bringen.“
Unsere Botschaft ist somit klar. Nun ist es an euch. Unterstützt uns und den Kampf gegen die Mafia, indem ihr zahlreich zu unserer Aufführung erscheint. Denn wenn wir alle mitarbeiten, ist die Mafia bald Geschichte!