Die US-Regierung sagt der Camorra den Kampf an. Die neapolitanische Mafia profitiert nicht nur von der Finanzkrise – sie soll auch Terroristen unterstützen.
Der legendäre Mafia-Mann Lucky Luciano, der sich in Neapel einen seiner lukrativsten Standorte aufgebaut hatte, sagte einmal: »Verbrechen lohnt sich, vor allem wenn man es richtig organisiert.« Ein Teil der Camorra, der Casalesi-Clan, hat diesen Lehrsatz offenbar besonders verinnerlicht. Das Finanzministerium der Vereinigten Staaten jedenfalls hat sich jetzt zu einem besonders drastischen Schritt entschlossen: Es will den Clan aus den USA verbannen. Alarmiert vom Eindringen der »Neapolitan Mafia«, wie die Camorra in Amerika genannt wird, hat die US-Regierung nicht nur Sanktionen gegen fünf Bosse des Clans verhängt, sondern jedwede Art von Geschäften mit ihnen untersagt. Ihre Vermögenswerte dürfen nicht mehr in die Vereinigten Staaten eingeführt, ihr Geld darf von keinem Kreditinstitut verwaltet werden; wer dennoch Finanzgeschäfte mit ihnen tätigt, soll hart bestraft werden.
Das ehrgeizige Ziel von Finanzminister Timothy Geithner ist es, »die Camorra aus den Finanzmärkten zu drängen und das amerikanische Finanzsystem vor Geldwäscherei zu schützen«.
Geithners Wortwahl lässt am Ernst der Lage keinen Zweifel. Neu ist das nicht: Genau vor einem Jahr hatte Obamas Regierung der Camorra den Krieg erklärt. Zusammen mit den japanischen Yakuza, den mexikanischen Los Zetas und der russischen Mafia bezeichnete sie sie als »eine der vier gefährlichsten kriminellen Organisationen für die Interessen der Vereinigten Staaten«.
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