domenica 19 agosto 2012

Italienisches Gericht bestätigt Verbindungen der kalabrischen 'Ndrangheta in die Schweiz

Tages Anzeiger online von Michael Breu. Aktualisiert am 15.08.2012


Bereits Anfang März 2011 war er im Visier der Strafverfolgung, in den italienischen Medien wurde sogar schon von einer «unmittelbar bevorstehenden Verhaftung» geschrieben. Das hinderte den in Kreuzlingen wohnhaften D.F. nicht, sich für eine Motorrad-Rallye anzumelden und in Genua die Fähre nach Sizilien zu besteigen. Doch dann schnappten die italienischen Carabinieri zu und verhafteten den mutmasslichen Mafioso. Das war Ende Mai 2011.
Seither sitzt der Prokurist aus dem Thurgau in Süditalien in Haft. Nun hat ihn das Strafgericht in Reggio Calabria zu einer Gefängnisstrafe von sechs ­Jahren verurteilt. Über die Details zum Prozess will sich der zuständige Anti-Mafia-Staatsanwalt Nicola Gratteri nicht äussern; im Gespräch mit dem Tessiner Fernsehen vor einem halben Jahr liess er aber durchblicken, dass die Klage auf «Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation» laute.

Staatsfeinde an der Wall Street

Zeit Online 18.08.2012 von Roberto Saviano


Die US-Regierung sagt der Camorra den Kampf an. Die neapolitanische Mafia profitiert nicht nur von der Finanzkrise – sie soll auch Terroristen unterstützen.

Der legendäre Mafia-Mann Lucky Luciano, der sich in Neapel einen seiner lukrativsten Standorte aufgebaut hatte, sagte einmal: »Verbrechen lohnt sich, vor allem wenn man es richtig organisiert.« Ein Teil der Camorra, der Casalesi-Clan, hat diesen Lehrsatz offenbar besonders verinnerlicht. Das Finanzministerium der Vereinigten Staaten jedenfalls hat sich jetzt zu einem besonders drastischen Schritt entschlossen: Es will den Clan aus den USA verbannen. Alarmiert vom Eindringen der »Neapolitan Mafia«, wie die Camorra in Amerika genannt wird, hat die US-Regierung nicht nur Sanktionen gegen fünf Bosse des Clans verhängt, sondern jedwede Art von Geschäften mit ihnen untersagt. Ihre Vermögenswerte dürfen nicht mehr in die Vereinigten Staaten eingeführt, ihr Geld darf von keinem Kreditinstitut verwaltet werden; wer dennoch Finanzgeschäfte mit ihnen tätigt, soll hart bestraft werden.
Das ehrgeizige Ziel von Finanzminister Timothy Geithner ist es, »die Camorra aus den Finanzmärkten zu drängen und das amerikanische Finanzsystem vor Geldwäscherei zu schützen«.
Geithners Wortwahl lässt am Ernst der Lage keinen Zweifel. Neu ist das nicht: Genau vor einem Jahr hatte Obamas Regierung der Camorra den Krieg erklärt. Zusammen mit den japanischen Yakuza, den mexikanischen Los Zetas und der russischen Mafia bezeichnete sie sie als »eine der vier gefährlichsten kriminellen Organisationen für die Interessen der Vereinigten Staaten«.

Lesen Sie den ganzen Artikel von Roberto Saviano in der Zeit Online

Besuch beim Paten

Süddeutsche Zeitung 11.08.2012 Von Andrea Bachstein, Rom 

Der einstige Superboss der Mafia, Bernardo Provenzano, soll auspacken. Italienische Politiker haben ihn im Gefängnis besucht um ihn zu einer Lebensbeichte zu bewegen. Politiker in Silvio Berlusconis Partei PDL regen sich darüber auf. Wohl aus Angst vor dem, was er zu erzählen hätte. 


Lesen Sie den ganzen Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 11.08.2012